DER BIOTECH-PIONIER

„Meine Unternehmensgründung war eine der besten Ideen, die ich jemals hatte. Ich hatte das Glück, in Heidelberg immer die richtigen Ansprechpartner in Wissenschaft und Industrie zu finden. Auch in den Behörden hatte ich hervorragende Unterstützung – gerade in der Anfangsphase, als es darum ging, die ersten Labore einzurichten. Eine tolle Zusammenarbeit. Ich denke immer mit Freuden daran zurück.“

Dr. Michael Paulista

Geschäftsführer der Biopharm GmbH

Über Dr. Michael Paulista

Dr. Michael Paulista entwickelt mit Biopharm rekombinante Proteine für die regenerative Medizin. In einem zweiten Schritt vergibt Biopharm Lizenzen an Pharmaunternehmen, um klinische Studien durchzuführen und die eigenen Forschungen zu Arzneimitteln weiterzuentwickeln.

Die Biopharm GmbH entwickelt rekombinante Proteine (Proteine, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen oder in Zellkulturen hergestellt werden) für die regenerative Medizin. In einem zweiten Schritt vergibt Biopharm Lizenzen an Pharmaunternehmen, um klinische Studien durchzuführen und die eigenen Forschungen zu Arzneimitteln weiterzuentwickeln.

Zu den bedeutendsten Entwicklungen des Unternehmens zählt der Knochen- und Knorpelwachstumsfaktor R399E, der Knorpelgewebe wieder aufbaut und so einen bedeutenden Ansatzpunkt für eine Arthritis- und Arthrose-Therapie darstellt. Die präklinischen Studien einschließlich Produktion (E. coli) und Aufreinigung sind sehr erfolgreich abgeschlossen worden und können in die klinische Forschung überführt werden.

Ein Gespräch mit Biopharm-Gründer und -Geschäftsführer Michael Paulista.

 

Was macht eine erfolgreiche Gründung aus?

Eine erfolgreiche Gründung beruht meines Erachtens zu einem Drittel auf einer Idee, zu einem Drittel auf dem Willen, diese Idee auch umzusetzen, und zu einem Drittel gehört auch Glück dazu. Das Unternehmertum zeigt sich nämlich darin, dass die Gründenden auch gegen Widerstände etwas unternehmen – das heißt: umsetzen – wollen. Und dann benötigt man auch das Glück, die richtigen Fachleute und Ansprechpartner zu finden.

 

Was würden Sie rückblickend jungen Gründenden raten?

Mein erster Rat lautet: Nicht von Forschungsförderungen leben, sondern möglichst frühzeitig industrielle Partner suchen und finden, die in der Lage sind, auch teure Projekte mit langem Atem durchzuführen. Die Entwicklung von Pharmaprodukten dauert ja heute zehn bis zwölf Jahre. Da dies nicht immer einfach ist, ein zweiter Rat: Betrachten Sie diese Herausforderungen sportlich.

 

Wie kamen Sie selbst auf die Idee, Ihr Unternehmen zu gründen?

Biopharm wurde 1986 in Heidelberg gegründet. Ich war damals selbstständiger Unternehmensberater und arbeitete bundesweit für Brauereien. Auf einer Veranstaltung traf ich Reinhold Sommer, der gerade das Unternehmen Gen Bio Tec gegründet hatte. Herr Sommer war auf der Suche nach einem pharmazeutischen Partner. Ich hatte vom Thema Biotech zunächst keine Ahnung, arbeitete mich aber ein und konnte den Kontakt zu einem großen Pharmaunternehmen vermitteln, welches sich an der Gen Bio Tec maßgeblich und erfolgreich beteiligte. Zugleich stieg ich mit einem wissenschaftlichen Partner in die Auftragsentwicklung ein. So entstand mein Unternehmen Biopharm.

 

Wie verlief Ihr Gründungsprozess?

Meine Unternehmensgründung war eine der besten Ideen, die ich jemals hatte. Man sieht ja, was daraus geworden ist. Ich hatte das Glück, in Heidelberg immer die richtigen Ansprechpartner in Wissenschaft und Industrie zu finden. Auch in den Behörden hatte ich hervorragende Unterstützung – gerade in der Anfangsphase, als es darum ging, die ersten Labore einzurichten. Eine tolle Zusammenarbeit. Ich denke immer mit Freuden daran zurück.

 

Welche Bedeutung hat der Technologiepark Heidelberg für Sie?

Der Technologiepark bietet ein hervorragendes Forum, in dem man sich austauschen, Hilfe bekommen und auch selbst Hilfe geben kann. Dafür ist der Technologiepark mehr als bekannt.

 

Was zeichnet den Standort Heidelberg aus?

Der Ausbildungs- und Forschungsstandort Heidelberg ist mit der Universität, dem DKFZ, den Max-Planck-Instituten und dem EMBL exzellent aufgestellt. Heidelberg ist aber auch sehr zukunftsorientiert, was sich gerade beim Thema künstliche Intelligenz zeigt. Für eine Gründung und die Suche nach gut ausgebildeten Mitarbeitenden kann ich mir deshalb in Deutschland und Europa kaum einen besseren Ort vorstellen. Und schließlich liegt Heidelberg auch in einer überaus lebenswerten Region.

 

Welche Bedeutung haben die Unternehmer in diesem Innovationsökosystem?

Die Entrepreneurs spielen eine bedeutende Rolle. Sie müssen beurteilen, welche Entwicklung sie als zukunftsfähig ansehen und sich frühzeitig geeignete Partner suchen, die über die notwendigen finanziellen Möglichkeiten verfügen. Ich denke an die großen Industrieunternehmen, in denen auch Unternehmer mit Weitblick und nicht nur Verwalter wirken. Auch für solche Kooperationen ist Heidelberg sehr gut aufgestellt.

 

Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft Heidelbergs?

Ich würde mir wünschen, dass gerade im Bereich der Biotechnologie mehr Wissenschaftler den Mut finden, die nötigen Schritte in ein eigenes Unternehmen zu wagen und kompetente Partner finden. Das würde auch dem bereits hervorragenden Standort Heidelberg noch weiter zugutekommen.

 

von Dr. Stefan Burkhardt

 

Zum Download: Testimonial von Dr. Michael Paulista

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