Erfolgsgeschichten –
Fortschritt durch Innovation

Im Technologiepark Heidelberg und darüber hinaus in ganz Heidelberg gestalten Gründerinnen und Gründer die Zukunft. Einige der Unternehmen und die Menschen dahinter möchten wir Ihnen hier gerne vorstellen.

Success Story: GeneWerk

Ein Unternehmen auf dem Sprung nach Übersee

Seit sechs Jahren bietet das Heidelberger Biotechnologie-Unternehmen GeneWerk Biopharmaunternehmen Analysedienstleistungen an, die gen- und immuntherapeutische Studien sicherer machen können.

Mithilfe eines Investors expandiert das Unternehmen nun in die USA.

Kontakt:

Dr. Annette Deichmann und Dr. Manfred Schmidt

GeneWerk GmbH
Im Neuenheimer Feld 582
69120 Heidelberg
Germany
Tel: +49 (0)6221 42790-0
Email: contact(at)genewerk.de

GeneWerk - Ein Firmenporträt

Im Jahr 2014 gründeten die Wissenschaftler Prof. Dr. Christof von Kalle, Dr. Annette Deichmann und Dr. Manfred Schmidt ihr Biotech-Startup GeneWerk als Ausgründung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). GeneWerk bietet molekularbiologische Analyseleistungen an, die gen- und immuntherapeutische Verfahren sicherer machen.

Mit einer Handvoll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bezog das Startup 2016 Räume im Technologiepark Heidelberg. In den letzten Jahren ist das Unternehmen stetig gewachsen und die 530 Quadratmeter große Büro- und Laborfläche im Neuenheimer Feld reichen für die inzwischen 30 Mitarbeitenden gerade noch aus.

Die Leistungen von GeneWerk sind in der Pharmaindustrie enorm gefragt, denn dort setzt man bei der Entwicklung von Behandlungsmethoden gegen schwere Krankheiten immer häufiger auch auf gen- und immuntherapeutische Verfahren.

Diese unterliegen strengen Sicherheitsanforderungen. Mit seinen innovativen Produkten trägt GeneWerk maßgeblich dazu bei, dass diese eingehalten werden.

Aufgrund der hohen Qualität seiner Dienstleistungen ist GeneWerk längst international aktiv. Rund 70 Prozent der etwa 40 klinischen Studien, an denen GeneWerk mitwirkt, kommen aus den USA. Daher steht jetzt der nächste große unternehmerische Schritt an: „Wir möchten mit einer US-Niederlassung von GeneWerk nun den Sprung nach Übersee schaffen. Dazu brauchen wir einen starken Partner mit dem nötigen Know-how im US-Markt an unserer Seite.“, erklärt Annette Deichmann.

„Ziel ist es, auf dem US-Markt Fuß zu fassen“

Diesen Partner hat GeneWerk nun in Ampersand Capital Partners gefunden. Der US-Investor konzentriert sich auf Wachstumsbeteiligungen an mittelständischen Unternehmen im Gesundheitswesen. Mithilfe von Ampersand Capital sollen die Kapazitäten bei GeneWerk erweitert werden, um der rasch wachsenden Nachfrage nach deren Dienstleistungen für Zell- und Gentherapie-Tests gerecht zu werden.

Aktuell schauen sich Annette Deichmann und Manfred Schmidt nach geeigneten Räumlichkeiten in der Metropolregion von Boston um. Die Region gehört zu den leistungsstärksten Wirtschaftsregionen der Welt, mit Schwerpunkten auf dem Gesundheitssektor, dem Bildungssektor auf Wissenschaft und Technik. Der ideale Standort für ein Unternehmen wie GeneWerk.

GeneWerk plant seine Expansion in zwei Schritten: „Zunächst geht es darum, am neuen Standort Techniken zu etablieren, die die Verfahren des Standortes Heidelberg ergänzen. Wir wollen in den USA unsere Möglichkeiten zur Probenvorbereitung vergrößern und Zellkulturtechniken etablieren – dafür reichen unsere räumlichen Kapazitäten in Heidelberg nämlich nicht aus“, so Annette Deichmann. Und Manfred Schmidt ergänzt: „Langfristig ist es das Ziel, einen ebenbürtigen zweiten Standort auf die Beine zu stellen und von beiden Standorten aus das ganze Leistungsspektrum anzubieten.“ Geplant ist, die US-Geschäfte in Boston zu bearbeiten und die europäischen sowie asiatischen Aufträge in Heidelberg. Die Aufnahme des operativen Geschäftes am neuen Standort soll schon in wenigen Monaten erfolgen. „Sobald geeignete Räumlichkeiten gefunden sind, legen wir los“, sagt Annette Deichmann.

Ein Blick ins Portfolio von GeneWerk

Obwohl GeneWerk ein junges Unternehmen ist, hat es bereits eine breite Palette innovativer Produkte im Bereich der Qualitätssicherung von Gen- und Immuntherapien entwickelt.

Mit der Gentherapie kann man bestimmte Krankheiten behandeln, die einen genetischen Defekt als Ursache haben. Die Idee hinter dem Therapieverfahren ist einfach: Man ersetzt das defekte, krankmachende Gen durch ein gesundes und kann die Krankheit auf diese Weise besiegen. Bei den Immuntherapien macht man sich die Funktionen des körpereigenen Immunsystems zunutze, um krankmachende Faktoren zielgerichtet zu bekämpfen und auszuschalten. Sowohl Gen- als auch Immuntherapien bergen große Chancen für Patienten mit Erkrankungen, die bisher als unheilbar galten. Allerdings sind mit den hochkomplexen Therapien auch Risiken verbunden. Genau hier setzt GeneWerk mit seinen Dienstleistungen an. Hier einige Beispiele für die GeneWerk-Analyeleistungen für mehr Sicherheit in der Gen- und Immuntherapie:

 

Vector Integration Site Analyse

Zu den Kernkompetenzen von GeneWerk gehört es, Proben aus Gentherapiestudien auf die Qualität der genveränderten Zellen hin zu untersuchen. Um das intakte Gen in die Körperzellen des Patienten einzuschleusen, nutzt man bestimmte Gen-Fähren, auch Vektoren genannt. Der Einschleusungsvorgang ist allerdings mit einem gewissen Risiko für unerwünschte Effekte verbunden. Beispielsweise könnten die Vektoren das therapeutische Gen an der falschen Stelle im Genom des Menschen integrieren und so das normale Zellwachstum stören, was im schlimmsten Falle Leukämien oder andere Krebserkrankungen auslösen könnte.

Mit der von GeneWerk entwickelten „Vector Integration Site Analyse“ kann die Sicherheit der Vektoren anhand ihres Integrationsstellenprofils untersucht werden. Das Verfahren wird von den zuständigen regulatorischen Behörden, der U.S. Food and Drug Administration (FDA) und der European Medicines Agency (EMA), zur Überprüfung der Vektorintegration empfohlen. „Wir überprüfen mit unseren Verfahren, ob der gen- oder immuntherapeutische Eingriff nach Plan abläuft oder, ob sich etwa einzelne Zellen ungewöhnlich stark durchsetzen und dadurch Schaden anrichten könnten“, erklärt Schmidt.

(Off)-target Analysen zur Gen-Editierung

Die sogenannte „Genschere“ CRISPR/Cas ist vielen aus den Schlagzeilen der Presse bekannt. Es handelt sich dabei um eine Gentherapie, mit der eine gezielte Korrektur fehlerhafter Gene vorgenommen werden kann. Diese Art der Gentherapie wird als Gen-Editierung bezeichnet. CRISPR/Cas ist nur eine von vielen Methoden der Gen-Editierung, die bereits vielversprechende Ergebnisse in Forschung und Klinik erzielen konnten. Es bestehen jedoch Bedenken, dass die Anwendung der Gen-Editierung zu unspezifischen Veränderungen in genetischen Sequenzen der DNA außerhalb der Zielstelle führen kann ("Off-Target"). Diese Schäden am Erbgut stellen ein Restrisiko dar, das beispielsweise zur Entstehung von Krebs führen kann. Da solche ungewollten DNA Schäden mithilfe von Computersimulationen nicht umfassend vorhergesagt werden können, sind "Off-Target" Analysen, wie GeneWerk sie anbietet, unerlässlich.

Immun-Repertoire-Analysen

Die T-Zellen und B-Zellen des spezifischen Immunsystems können Erreger spezifisch erkennen, indem sie mit passgenauen Molekülen (Rezeptoren) an sie andocken. Das markiert die jeweiligen Erreger als Angriffsziele für das Abwehrsystem und leitet so ihre Bekämpfung ein. Damit das Immunsystem gegen möglichst viele Erreger gerüstet ist, existieren Hunderttausende unterschiedlicher T-Zell- und B-Zell-Rezeptoren. Die Gesamtheit der T-Zell-Rezeptoren und/oder die Gesamtheit der B-Zell-Rezeptoren bezeichnet man als Immun-Repertoire.

Das Immun-Repertoire kann sich sowohl bei schweren Infektionen als auch Autoimmunkrankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Organe und Gewebe angreift, verändern. Mit den GeneWerk Immun-Repertoire-Analysen, die auf neuen Vervielfältigungs- und Sequenzierungsverfahren beruhen, kann man diese Änderungen beobachten und so beispielsweise den Verlauf einer Erkrankung überwachen (Immunmonitoring). Die Analyse des T-Zell-Rezeptor Repertoires von GeneWerk erlaubt ein differenziertes Immunmonitoring und macht damit das einzigartige und veränderte Immun-Repertoire bei immunologischen Erkrankungen sichtbar. Vergleichbare Analysen können für B-Zell Rezeptoren (BCR) zur Bestimmung des Immunstatus und der Antigenerkennung durchgeführt werden. Diese Analysen werden in Kürze ebenso von GeneWerk angeboten.

 

Das sind nur drei von vielen Angeboten an Präzisionsanalysen des Unternehmens GeneWerk, das neben den Laborleistungen auch Statistik, Modellierung, Computer Simulationen, Graph Theorie und Systembiologie umfasst. Und das Portfolio wird weiter ausgebaut. Kreativität und Innovation – diese Eigenschaften sind GeneWerk in die Gene geschrieben.

 

Von Dr. Elke Matuschek

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