Erfolgsgeschichten –
Fortschritt durch Innovation
Im Technologiepark Heidelberg und darüber hinaus in ganz Heidelberg gestalten Gründerinnen und Gründer die Zukunft. Einige der Unternehmen und die Menschen dahinter möchten wir Ihnen hier gerne vorstellen.
LECKERES UND GESUNDES ESSEN AM ARBEITSPLATZ - BETRIEBSVERPFLEGUNG UND KANTINENESSEN WAR GESTERN.
Kontakt:
Welovefresh Gmbh - freshtaste
In der Heidelslach 5
69181 Leimen
Deutschland
service(at)freshtaste.de
freshtaste -
Firmenporträt
Wer kennt sie noch, die Betriebsverpflegung alten Stils mit ihren Metalltabletts, Schnitzel-Bergen und Currywurst-Dünen? Sie ist bereits seit einigen Jahren selten geworden. Modernere Kantinenkonzepte bieten gesündere Alternativen, flexiblere Leistungen und ein ansprechenderes Interieur. Doch mit dem Siegeszug von New Work und Homeoffice gerieten diese Modelle nicht nur wegen mangelnder Auslastung unter Druck. Was bringen Coworking und Teambuilding, wenn sich beim Essen wieder nur die alten Kleinstgruppen in der Masse der Kantinengänger:innen verlieren?
Noch härter trifft es die Mehrzahl der deutschen Arbeitnehmer:innen, die von einer Kantine nur träumen können. Viele kleine und mittlere Unternehmen stehen auf der grünen Wiese, um die Ecke nur die Bäckerei oder der Imbisswagen. Wer Abwechslung und Ausgewogenheit sucht, muss sich sputen. Die Planung für das Mittagessen beginnt dann oft schon ab 11 Uhr und es kann dauern, bis alle Mitarbeiter:innen wieder aus der Pause zurück sind. Das ist nicht nur für die Belegschaft lästig, sondern für die Unternehmen über das Jahr mit durchaus beachtlichen Produktivitätsverlusten verbunden.
Alexander Stupp kannte beide Welten der Mittagspausengestaltung aus eigener Anschauung. Und in ihm reifte die Idee für eine Gründung. Mit freshtaste verfolgen er und seine Mitgründer Elmar Rensch, Christopher Bär, Tobias Bär und Heiko Bantleon-van Deusen zwei Ziele: Menschen sollten sich am Arbeitsplatz nicht nur einfach gesund ernähren, sondern auch als Team gemeinsam essen können. Um diese Ziele zu erreichen, galt es, frische und gesunde Hauptgerichte anzubieten, aber auch Salate, Bowles sowie kleine Snacks für zwischendurch. Und die Mitarbeitenden sollten in der Lage sein, ohne größeren Zeit- und Kostenaufwand diese Mahlzeiten zu konsumieren: wann sie wollten, wo sie wollten und was sie wollten.
Die Lösung ist einfach wie genial: freshtaste kocht regelmäßig eine Vielzahl frischer Gerichte. Diese werden im sogenannten Cook-and-Chill-Verfahren vom Garpunkt direkt auf 2 Grad Celsius heruntergekühlt und anschließend unter Schutzgas verpackt. So ergibt sich im Normalfall eine Haltbarkeit von sieben Tagen. Die freshtaste-Fahrer liefern die Gerichte sowie Salate und Bowles dann an sogenannte Smart Fridges. Diese intelligente Kühlschränke werden im Küchenbereich der Unternehmen aufgestellt. Die Mitarbeitenden können über eine App nicht nur auf das tagesaktuelle Angebot zugreifen, sich am Kühlschrank bedienen und bezahlen. Sie haben ebenso Möglichkeit, mit freshtaste direkt zu kommunizieren, Fragen zu stellen und Feedback zu geben.
Was einfach klingt, erforderte viel Planungs- und Aufbauarbeit in der Küche und am Computer. Dem Gründungsteam war es nämlich wichtig, alle Glieder der Wertschöpfungskette in Eigenregie abzudecken. „Hätten wir zu früh einzelne Dienstleistungen auslagert, wären wir in den entsprechenden Zuliefererstrukturen gefangen gewesen“, erklärt Alexander Supp. So könnten die Gründer das gesamte System verstehen, optimieren und iterativ weiterentwickeln. Das klingt nicht ohne Grund wie das durchdachte Vorgehen eines Softwareunternehmens: Alexander Stupp ist nicht nur gelernter Koch, sondern arbeitete auch als Produktmanager in der Softwareentwicklung.
Diese besondere Kombination bewährte sich beim Aufbau des Unternehmens. So stellt freshtaste alle Gerichte in der eigenen Küche selbst her. Viele der Produkte und Dienstleistungen am Markt entsprachen nämlich nicht den Erwartungen des Teams. Bei der Qualität wollten die Gründer aber keine Kompromisse eingehen. Darüber hinaus ist freshtaste über die eigene Produktion in der Lage, die Fertigung schnell anzupassen. „Wenn wir feststellen, dass sich ein Kühlschrank schneller leert, als geplant, können wir nachts nachproduzieren und bereits am nächsten Morgen liefern“, erklärt Alexander Stupp. Ebenso eröffnet sich für freshtaste die Möglichkeit, die Produkt-Palette kurzfristig anzupassen: Neue Gerichte können schnell konzipiert, produziert und ausgeliefert werden.
Unabdingbar für diese Flexibilität ist eine leistungsfähige Technologie, die Produktion und Logistik vernetzt sowie Prognosen und Kunden-Feedback berücksichtigt. Tobias Bär ist für diese technischen Fragen einschließlich der entsprechenden IT-Infrastruktur zuständig. „Unsere gesamte Software ist proprietär, also für diesen Anwendungsfall selbst entwickelt“, berichtet der CTO: „Das ist viel mehr als das Design der App-Benutzeroberfläche. Um das Nutzerverhalten vorhersagen und die einzelnen Kühlschränke treffsicher bestücken zu können, müssen wir die entsprechenden Daten nicht nur erheben, sondern auch intelligent verarbeiten“. So kann sich die freshtaste-Software an das Konsumverhalten der einzelnen Teams anpassen und zum Beispiel nicht nur einzelne Vorlieben, sondern auch Homeofficequoten berücksichtigen.
Mit dieser Flexibilität kommt das freshtaste-Konzept modernen Arbeitsumgebungen entgegen. „Uns war klar, dass wir den heutigen Teams mit ihrer fluiden Zusammensetzung keinen starren Rahmen überstülpen können“, erklärt Alexander Stupp. Das Angebot von freshtaste sei hingegen jederzeit, 24/7 verfügbar. Das Essen könne zur Not auch mit in den Meetingraum oder an den Arbeitsplatz mitgenommen werden. Doch im Normalfall entstünde um den Smart Fridge eine Art kleines Restaurant im jeweiligen Unternehmen, in dem die Mitarbeitenden weder vorbestellen, noch warten müssten. Durch die gemeinsam verbrachten Pausen könne eine ganz eigene Gruppendynamik entstehen. Davon ist Alexander Stupp überzeugt: „Wir glauben, dass nichts mehr verbindet, als wenn man gemeinsam isst.“ Diese Flexibilität ist nach Meinung der Gründer zudem die beste Möglichkeit, eine gesunde Ernährung zu fördern: „Menschen wollen und können sich gesund ernähren, wenn es einfach ist und schmeckt. Wir schreiben niemanden vor, was er essen soll. Wir machen es aber sehr einfach, eine gesunde Option auszuwählen mit einem hohen Gemüseanteil, einem niedrigen Fleischanteil und gesunden Fetten.“
Gesunde Mitarbeitende kämen, so Stupp, wiederum den Unternehmen zugute. Und dies sei nicht der einzige Vorteil für die Betriebe: Der Organisationsaufwand für eine gute Verpflegung sei für viele kleine und mittlere Unternehmen nämlich oft zu hoch. Darüber hinaus hätten nach der Covid-19-Pandemie viele Kantinenbetreiber größerer Unternehmen Schwierigkeiten, die gewünschten Konzepte zu sinnvollen Kosten zu erfüllen. Der Smart Fridge böte für alle Unternehmensgrößen eine kostengünstige und tragfähige Alternative mit einigen Zusatzleistungen. „Es geht nicht darum, einen Kühlschrank mit irgendetwas zu beliefern. Das können viele. Wir wollen das gesamte Produkt als einen Service verstehen: Von der Beratung des Unternehmens über Bezuschussungsmöglichkeiten, die Produktion und die Belieferung bis zur Rechnungsstellung“, erklärt Alexander Stupp.
Dank einer erfolgreichen Finanzierungsrunde kann sich das freshtaste-Team nun auf das Wachstum des eigenen Unternehmens konzentrieren. „Wir wachsen gesund, aber ambitioniert aus dem Gebiet, in dem wir gerade aktiv sind: in der Rhein-Neckar-Region, in Stuttgart, Frankfurt am Main, Karlsruhe. Hier gibt es erhebliches Marktpotenzial für ein organisches Wachstum. Wir müssen nicht gleich ein deutschlandweites Angebot aufbauen.“ Mögliche weitere Expansionspläne müssten nämlich nicht nur mit der Logistik in Einklang gebracht werden. Es gelte auch, auf keinen Fall von den hohen Qualitätsansprüchen an die eigenen Produkte abzurücken. Hier bietet der Rhein-Neckar-Raum für freshtaste weitere Vorteile. So eröffnet die Region den Zugang zu zahlreichen Produzenten frischer Lebensmittel, etwa in der Pfalz.
Und das BDC Heidelberg dient freshtaste nicht nur als Bürostandort: „Im BDC können wir unseren Smart Fridge potenziellen Kunden in einer natürlichen Umgebung präsentieren. Wir sind ebenso in der Lage, täglich echte User zu beobachten und unmittelbare Rückmeldungen einzuholen, was für uns in der Entwicklung enorme Vorteile bietet“, berichtet Alexander Stupp. Denn das analoge Feedback beim gemeinsamen Essen am Smart Fridge ist trotz aller technischer Möglichkeiten immer noch das beste.
von Dr. Stefan Burkhardt
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