Erfolgsgeschichten –
Fortschritt durch Innovation

Im Technologiepark Heidelberg und darüber hinaus in ganz Heidelberg gestalten Gründerinnen und Gründer die Zukunft. Einige der Unternehmen und die Menschen dahinter möchten wir Ihnen hier gerne vorstellen.

Success Story: Alpeh Alpha

Allwissende Assistenten

Aleph Alpha baut eine Artificial General Intelligence für Europa.

In Heidelberg bauen sie ein Team auf, das die AGI-Technologie nicht nur auf Weltklasseniveau anwenden kann, sondern auch die Mechanismen dahinter versteht. Herkömmliche KI-Modelle werden mit großen Mengen annotierter Daten trainiert, um spezifische Aufgabe zu bewältigen. Der Anspruch eines AGI-Modells ist es hingegen, humanoide Denk- und Argumentationsmuster so zu reproduzieren, dass es wie ein Mensch die Welt versteht.

Die ganze Erfolgsgeschichte hier

Kontakt:

Aleph Alpha GmbH
Grenzhöfer Weg 36
69123 Heidelberg
Germany
Tel: +49 176 466 977 30
Email: info(at)aleph-alpha.de

Aleph Alpha - ein Firmenporträt

Diesen Text hat keine Künstliche Intelligenz (KI) geschrieben. Das klarzustellen, wird zukünftig nötig sein. Bereits heute schreiben KI-Modelle nämlich Texte, komponieren Musik, verfassen Gedichte, malen Bilder, werten Rechtstexte aus, setzen Verträge auf, navigieren Autos und generieren Quellcode. Vor wenigen Monaten sorgte das künstliche neuronale Netzwerk GPT-3 des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI für Furore. Das Deep-Learning-Modell kann nicht nur gepflegt Konversation führen sowie anspruchsvollere Texte auswerten, zusammenfassen und übersetzen, sondern auch Artikel in passabler Qualität selbst verfassen.

KI, die wie ein Mensch die Welt versteht

GPT-3 steht für eine neue Generation von KI-Modellen, die sogenannte Artificial General Intelligence (AGI). Herkömmliche KI-Modelle werden mit großen Mengen annotierter Daten trainiert, um spezifische Aufgabe zu bewältigen: Sie sollen zum Beispiel auf Kamerabildern Fußgänger erkennen oder in Texten bestimmte Wortkombinationen identifizieren. Der Anspruch eines AGI-Modells ist es hingegen, humanoide Denk- und Argumentationsmuster so zu reproduzieren, dass es wie ein Mensch die Welt versteht. Aufgrund dieser Abstraktionsleistung benötigt ein AGI-Modell auch faktisch kein spezifisches Training mit annotierten Daten, sondern kann wie ein gut ausgebildeter menschlicher Assistent umgehend eine große Bandbreite an Aufgaben erledigen.

Technisch gesehen stecken hinter einem AGI-Modell ausgefeilte Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die Algorithmen und Regeln des Natural Language Processing sowie vor allem viel Rechenleistung. Diese Rechenkapazität ist teuer und entsprechend verschlingt die Modellierung einer AGI gewaltige Geldsummen, die erst einmal mobilisiert sein wollen. Allerdings verspricht die neue Technologie aufgrund ihrer universellen Anwendbarkeit auch enorme Chancen für innovative Geschäftsmodelle. Entsprechend zog OpenAI auch finanzkräftige Investoren an. Zu den Gründern und Kapitalgebern zählt Tesla-Chef Elon Musk, Microsoft investierte eine Milliarde US-Dollar in das Unternehmen.

Eine europäische Alternative zu OpenAI

„Für Europa waren das keine guten Nachrichten“, resümiert Jonas Andrulis, der Gründer des Heidelberger KI-Unternehmens Aleph Alpha: „Die neuen AGI-Modelle werden die Welt grundlegend verändern und klassische Paradigmen in Frage stellen – etwa unser Verständnis von Arbeit oder die Art, wie Mensch und Maschine interagieren. Europa ist auf diese Neuerungen aber nur unzureichend vorbereitet. Wenn wir die Beantwortung dieser grundlegenden Fragen den – häufig nicht europäischen, sondern US-amerikanischen oder chinesischen – großen Tech-Konzernen überlassen, gefährden wir nicht nur unsere Wirtschaftskraft, sondern auch unsere Werte und unsere digitale Souveränität.“

Andrulis weiß, wovon er spricht. Der Unternehmer war als Teamleiter in der KI-Forschung von Apple tätig, als er die faszinierenden Entwicklungen auf dem Gebiet der AGI bemerkte. Er begann zu recherchieren und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass sich in Europa niemand daran gemacht hatte, ein AGI-Modell zu entwickeln. An mangelnder Fachkenntnis konnte es nicht liegen, denn schon seit längerer Zeit war Andrulis aufgefallen, wie viele europäische Spitzenkräfte in der US-amerikanischen KI-Forschung tätig waren. Er beschloss, tätig zu werden, kündigte seine Stelle bei Apple und gründete 2019 Aleph Alpha.

Mit Aleph Alpha will Andrulis eine europäische Alternative zu OpenAI schaffen: „Ich möchte in Heidelberg ein Team aufbauen, das die AGI-Technologie nicht nur auf Weltklasseniveau anwenden kann, sondern auch die Mechanismen dahinter versteht. Wir werden Modelle entwickeln, die sicher, transparent und fair gestaltet sind und in Übereinstimmung mit unseren gesellschaftlichen Werten stehen.“

Sichere, transparente und faire KI-Modelle

Die Entwicklung von Aleph Alpha läuft zweigleisig: Zum einen plant Andrulis, in Kooperation mit führenden europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen die technische Entwicklung der AGI-Modelle zu intensivieren. Wie der KI-Experte erklärt, ist diese Grundlagenarbeit notwendig, um eine tragfähige Basis für die späteren Anwendungen zu schaffen: „Bislang haben viele deutsche KI-Applikationen eigentlich nur US-Modelle adaptiert. Wir bauen demgegenüber unsere eigenen Modelle von Null auf. Dazu ist einiges an Forschungsarbeit notwendig, die wir zusammen mit unseren Partnern durchführen."

Zum anderen will Andrulis Wirtschaftsunternehmen möglichst bald die Chance bieten, über Aleph Alpha AGI-Technologie sicher und datenschutzrechtlich einwandfrei zu erproben. Die neu entwickelten KI-Modelle könnten in den Betrieben nicht nur Texte, Bilder und Videos analysieren oder erzeugen, sondern auch eigenständig Lösungsstrategien für eine Reihe von Problemstellungen entwickeln. Damit die neuen Technologien ihr Potenzial voll entfalten können, sind allerdings engagierte Kooperationspartner unabdingbar, die laut Andrulis bestimmte Eigenschaften mitbringen sollten: „Ein ideales Partnerunternehmen kennt seine Technologie und seinen Bedarf aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung sehr gut, ist aber zugleich auch in der Lage, visionär zu denken und vorausschauend zu handeln. Dann gewinnt die Kooperation eine ganz eigene Qualität und es entsteht diese besondere Atmosphäre, in der die pfiffigen Ideen kommen. Gerade bei der konkreten Anwendung der neuen AGI-Modelle können wir nämlich nicht auf etablierte Systeme zurückgreifen, sondern müssen uns gemeinsam inspirieren lassen.“

Eine Eigenschaft der AGI-Modelle erleichtert die vertrauensvolle Kooperation ungemein: Da bei dieser Technologie eine Anlernphase der KI entfällt, sind faktisch keine annotierten Daten notwendig. Partnerunternehmen können also die Vorteile einer generalisierenden KI nutzen, ohne im Vorfeld eigene Daten für das Training preisgeben zu müssen. Und auch die Tatsache, dass Aleph Alpha ein deutsches Unternehmen ist, kommt Datenschutz und Informationssicherheit entgegen.

Flaschenhals Rechenleistung

Doch die Herausforderungen sind groß. „Deutschland und Europa sind in der KI-Forschung nur schwach vertreten“, resümiert Andrulis: „In den letzten Jahren taten wir uns schwer, die für die Forschung notwendige Infrastruktur aufzubauen und die entsprechenden Budgets bereitzustellen.“ Das wiegt jetzt schwer, denn die neuen AGI-Modelle sind ausgesprochen rechenintensiv: „Die Rechenleistung ist mittlerweile der entscheidende Flaschenhals bei der Skalierung von KI-Modellen: Bis ungefähr 2015 orientierte sich die Größe der KI-Systeme ungefähr an der technischen Entwicklung der Hardware. Ab 2015 verdoppelte sich die Rechenleistung der KI-Systeme aber unabhängig von der Hardwareentwicklung alle drei Monate. Die existierende Hardwareausstattung veraltet also viel schneller als bisher und dies hindert momentan viele Universitäten, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Start-ups daran, den state of the art der KI-Forschung zu erreichen.“ Der Aufbau wettbewerbsfähiger Rechenkapazitäten und die Sorge für deren nachhaltigen Ausbau müsse deshalb oberste Priorität genießen.

Vorteil: Heidelberg

Doch die Hardware ist nur die halbe Miete. Mindestens ebenso wichtig sind die Menschen an den Rechnern und den Whiteboards. Das Team von Aleph Alpha umfasst zurzeit 20 Personen, allesamt international erfahrene Spitzenkräfte. Andrulis hat sich ganz bewusst dafür entschieden, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Umzug nach Heidelberg zu bewegen. Der persönliche Austausch vor Ort stärkt den Zusammenhalt und die Ideenfindung, die Lebensqualität am Neckar trägt zum angenehmen Arbeitsklima bei. Doch das ist nicht alles, wie der Gründer verrät: „Heidelberg ist ein toller Standort: Von Frankfurt über Stuttgart bis Freiburg und Karlsruhe haben wir eine enorme Dichte an phänomenalen Hochschulen. Und es gibt in den Unternehmen der Region unglaublich viele engagierte und begeisterungsfähige Ingenieure und Techniker. Hier macht es einfach Spaß, zu arbeiten."

Aleph Alpha ist auf Kurs. Dass davon auch maßgebliche Investoren überzeugt sind, zeigte nicht zuletzt die jüngste Finanzierungsrunde, bei der es Andrulis gelang, drei der größten deutschen Wagniskapitalgeber für seine Mission zu gewinnen. Die erste europäische AGI dürfte also nicht lange auf sich warten lassen.

 

Von Dr. Stefan Burkhardt

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