Als erste reine Präsenzveranstaltung seit Mitte März fand der Dinner Talk des KI-Labs Kurpfalz am 2. Oktober im Business Development Center Heidelberg statt. Vertreter regionaler Unternehmen waren eingeladen, mehr über Trends im Bereich der künstlichen Intelligenz zu erfahren und sich über zukünftige Anwendungsbereiche auszutauschen.
Der Speaker Alexander Fred-Ojala erklärte dem Publikum, wie datengetriebene Unternehmen, wie beispielsweise Facebook oder Amazon, heutzutage zu den Erfolgsreichsten gehören. Während vor einigen Jahren noch Branchen wie die Öl- oder Chemieindustrie die erfolgreichen Unternehmen hervorbrachten, kommen diese mittlerweile fast ausnahmslos aus dem digitalen Sektor. Dies spreche sehr für die Relevanz von Geschäftsmodellen, die auf künstlicher Intelligenz und der Nutzung von Daten basieren.
Alexander Fred-Ojala selbst ist AI Director an der UC Berkley und Gründer von Predli, einem Unternehmen, das im Bereich der KI-Beratung tätig ist. Von 2018 bis 2019 erhielt er das „AI Fellowship“ von Amazon. Er sprach außerdem über die Anwendungsfelder von künstlicher Intelligenz. Hier seien die sogenannte ‚Computer Vision‘¹ und das ‚Natural Language Processing (NLP)‘² bereits gut fortgeschritten, während Anwendungen im Bereich des ‚Deep Reinforcement Learnings‘³ und der generativen Modelle⁴ noch weniger stark kommerzialisiert seien. Eine kurze Diskussions- und Fragerunde und das anschließende Get-together mit Essen und Wein schlossen die Veranstaltung ab.
Über das KI-Lab Kurpfalz:
Am 27. Dezember 2019 gab das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg bekannt, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Mittelstand durch den modellhaften Aufbau regionaler KI-Labs mit 2,3 Millionen Euro zu fördern. Das KI-Lab Kurpfalz ist eines von 19 regionalen Laboren für Künstliche Intelligenz, die als Teil des „Aktionsprogramms KI für den Mittelstand“ der Landesregierung unterstützt werden. Ziel der gemeinsamen Initiative des Technologiepark Heidelberg und der bwcon GmbH ist es, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen niederschwelligen Zugang zur Zukunftstechnologie KI zu geben.
Die Angebote und Fortbildungsprogramme des KI Lab Kurpfalz können KMU helfen, notwendige Schlüsselkompetenzen der KI zu entwickeln – dort, wo diese benötigt werden. Denn Datensammlung, -evaluation, -auswertung sowie eine anschließende Nutzung erfordern Erfahrung und spezielle Instrumente – diese wird der Technologiepark Heidelberg gemeinsam mit der bwcon GmbH in Form von Methoden, Materialien und Daten bereitstellen. Dazu gehören auch Daten aus dem Data X Lab der University of California, Berkeley.
1: Computer Vision (dt. computerbasiertes Sehen) versucht von Kameras aufgenommene Bilder zu verarbeiten und zu analysieren, um deren Inhalt zu verstehen oder Informationen zu extrahieren.
2: Natural Language Processing (NLP) ist ein Prozess zur automatischen Analyse und Darstellung der menschlichen Sprache. NLP versucht, natürliche Sprache zu erfassen und mithilfe von Regeln und Algorithmen computerbasiert zu verarbeiten.
3: Deep Reinforcement Learning (dt. bestärkendes oder verstärkendes Lernen) steht für eine Methode des maschinellen Lernens, bei der ein Agent eigenständig eine Strategie erlernt, um erhaltene Belohnungen zu maximieren.
4: Ein generatives Modell im Bereich des ‚Machine Learnings‘ bezeichnet ein Modell, das etwas Bestimmtes generiert, beispielsweise ein Bild.